Arm im Alter

    Frauen haben ein höheres Armutsrisiko als Männer. Weil in unserem Land nur das Geldverdienen zählt. Dabei arbeiten Frauen richtig viel. Aber Kindererziehung, Haushalt und die Pflege von Angehörigen, das ist keine Erwerbsarbeit. Spätestens wenn die Rente berechnet wird, erleben Frauen eine böse Überraschung: Kürzertreten für die Familie und nebenbei Teilzeitarbeiten oder gar nicht arbeiten gehen lässt sie im Alter verarmen. Das bißchen Anrechnung bei der Rente entspricht nicht der Lebensleistung der Frauen. Die Hälfte aller Rentnerinnen hat nur 600 Euro Rente und weniger. Die Armutsgrenze liegt bei 850 Euro. Deshalb müssen viele im Ruhestand noch Geld verdienen. Rund 600000 Rentner bessern mit einem Zuverdienst ihre magere Rente auf. Die Mehrzahl sind Frauen. Mit einer habe ich gesprochen. Die Siebzigjährige geht putzen und lebt ansonsten in Bescheidenheit.

    “Sonntags – TV fürs Leben”, 5.5.2013, 9 Uhr, ZDF