Hund und Katze
Fernsehjournalisten sind Menschenfischer. Um Protagonisten zu finden, deren Geschichte wir im Fernsehen erzählen können, müssen wir oft im Trüben fischen. Manchmal ist der Ozean aber auch sehr tief und weit.
So wie bei diesem ZDF-Beitrag um Hund und Katze. Die Aufgabe lautete: portraitiere einen Menschen, der die Einsamkeit des Alters mit seinem Haustier meistert. Davon gibt es so viele, dass sie schwer zu finden sind. Sollte ich jemand beim Gassigehen ansprechen? Beim Hundeauslauf im Park? Beim Hundesport? Tierärzte anrufen? Oder im Tierfutterladen anquatschen? „Guten Tag – Sind Sie zufällig einsam?“ Schwierig, schwierig. Ich tat, was wir alle in so einem Fall tun – Ich fragte im weiteren Bekanntenkreis herum, hemmungslos. Denn, die Erfahrung habe ich auch gemacht: Kaum erzähle ich bei einer privaten Gelegenheit von einem mühsam recherchierten Beitrag, sagt immer einer: „Warum hast Du mich nicht gefragt, ich hätte da jemand für Dich gehabt.“
Für diesen Beitrag um die Einsamkeit des Alters kam der Tipp für eine Katzenfreundin von einer früheren Protagonistin. Sie hat einen großen Bekanntenkreis im richtigen Alter. Auf den Hund kam ich durch eine gut vernetzte Kollegin. Danke den beiden Recherchehelferinnen!
Das Prickelnde an der Geschichte? Die beiden Interviewpartnerinnen wohnen nicht nur fünf Gassi-Gehminuten auseinander. Sie kennen sich auch noch. Denn ein guter Freund der Katzenfrau ist der Exmann der Hundefrau.
“Sonntags – TV fürs Leben”, 14.12.2014, 9 Uhr, ZDF
ZDF-Mediathek: Vom Glück allein zu sein