Schneestau

    Grafische Linien mit silberner Rutsche im Schnee

    Dieser Märzwinter ist meine persönliche Saure-Gurken-Zeit. Eigentlich sind das die Urlaubswochen im Sommer, wenn dank schönen Wetters ganz Deutschland mit Erholung beschäftigt ist und wir JournalistInnen Däumchen drehen. Ich habe gerade auch nichts zu tun, denn heute ist gefühlt der 59. März, und meine Drehs sind buchstäblich im Schnee stecken geblieben. In der lieblichen Frühlingszeit wollte ich nämlich eine Geschichte über Berliner Hobbyfußballer drehen. Aber, jetzt spielt ja keiner. 85 000 Männer, Frauen und Kinder können nicht kicken, stand im Tagesspiegel, Verletzungsgefahr auf vereistem Fußballrasen. Oder ich wollte den Security-Chef auf dem Tempelhofer Feld bei der Arbeit beobachten. Im Moment gibt es da allerdings keine ausufernden Grillpartys. Zu warten bis er bei Anbruch der Dunkelheit den letzten Skilangläufer vom weitläufigen Rund verjagt, dazu ist es mir einfach zu kalt. Oder eine nette kleine Berlingeschichte über den Sammler von Suche-Finde-Zetteln an Fußgänger-Ampelmasten. Brrr, da draußen ist es eisig. Hilfe, der Klimawandel macht mich irre. Ehrlich gesagt war es irgendwie immer schon so, dass mir im Winter Draußendrehs einfielen, während wir im Sommer in der Regel drinnen drehen. Nur geht dieser Winter extrem in die Verlängerung. Heute immerhin drehe ich eine Geschichte über Sonnenbrillen – modisches Accessoire oder notwendiger Schutz für die Augen? Wenn das mal kein Winterthema ist.